Schätze der Zukunft – neue Ideen für die Kreislaufwirtschaft

Rohstoffe

Wie können wir besser mit unseren Rohstoffen umgehen? Dazu werden im Lab neue Strategien und Lösungen gezeigt. Ein umfassendes Verständnis für das Thema Rohstoffe und alternative Materialien eröffnet Wege zu einer nachhaltigeren Zukunftsgestaltung. Durch gemeinsames Forschen, Experimentieren und Fragenstellen können wir ausloten, wohin uns diese Wege führen. Machen wir uns also auf die Reise!

© David von Becker

Schätze der Zukunft - Neue Ideen für die Kreislaufwirtschaft

Jeder Gegenstand, den wir nutzen – vom Stuhl, auf dem wir sitzen, über das Handy in unserer Hand bis hin zur Kleidung – ist aus Rohstoffen gefertigt. Heute sind das oft Metalle, Erdöl oder Mineralien. Sie bilden die Grundbausteine unserer modernen Welt. Doch unser Umgang mit diesen wertvollen Materialien bedarf grundlegender Veränderungen. Der globale Verbrauch an Rohstoffen hat sich seit 1970 mehr als verdreifacht und könnte sich laut Prognosen der OECD bis 2060 nochmals verdoppeln. Zudem ist die Gewinnung von Rohstoffen für 50 Prozent der globalen Treibhausgase und 90 Prozent des Verlusts an Biodiversität verantwortlich. Deutschland allein verbraucht jedes Jahr über eine Milliarde Tonnen Rohstoffe. Würde man all diese Rohstoffe aufschichten, entstünde ein Berg von 960 Metern Höhe mit einer Seitenlänge von rund 1500 Metern. Die Konsequenzen dieser Ausbeutung sind nicht zu übersehen: Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen durch Bergbau, hohe CO2-Emissionen durch die Produktion von Gütern wie Beton und verheerende Auswirkungen auf die Biodiversität durch Landwirtschaft in Monokulturen. Ein Schlüssel zu einer nachhaltigeren Zukunft liegt im Konzept der
Kreislaufwirtschaft. Sie zielt darauf ab, Materialien und Produkte so lange wie möglich zu nutzen und Abfall sowie Ressourcenverbrauch zu minimieren. Dieses Prinzip folgt dem Vorbild der Natur, in der nichts ungenutzt bleibt und alles einem Kreislauf zugeführt wird.

  • Im Herzen dieses Ansatzes stehen die sogenannten „R-Strategien“, die die Prinzipien Aufbereiten (Refurbish), Verringern (Reduce), Wiederverwenden (Re-Use), Reparieren (Repair) und Recyceln (Recycle) umfassen. Diese Strategien bilden auch die Grundlage für das Spiel „RRRRR“ von IMAGINARY. Es bringt Besucher*innen die Funktionsweise und Vorteile der Kreislaufwirtschaft spielerisch näher. Am Beispiel eines Handys erleben sie, wie durch gezielte Maßnahmen Rohstoffe geschont und die Nutzungsdauer von Produkten verlängert werden kann.
  • Die Berliner Agentur HAUTE INNOVATION hat mehr als 50 innovative und nachhaltige Materialien zusammengetragen. Die gezeigten Produkte sind so hergestellt, dass sie möglichst wenig Energie bei der Herstellung benötigen und sich leicht recyceln lassen. Viele der ausgestellten Beispiele sind aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, die sich nach ihrer Nutzung biologisch zersetzen. Und viele der Alternativen sind bereits heute auf dem Markt. Wir können also sofort anfangen, anders zu produzieren und einzukaufen.
  • Ein Mikroskop ermöglicht es Besucher*innen, die faszinierenden Strukturen nachhaltiger Materialien zu erkunden. Selbstheilender Beton enthält beispielsweise mikroskopisch kleine Kapseln mit Bakterien, die aktiv werden, wenn Risse im Beton entstehen. Die Bakterien produzieren Kalkstein, der die Risse füllt und den Beton „heilt“.
  • Eine weitere Dimension beleuchtet die Medieninstallation „Multipolar“ von ATELIER-E. Sie symbolisiert die Bedeutung der Chemie für die Erforschung zukünftiger Materialien. Sie verdeutlicht, wie aus grundlegenden Bausteinen der Materie – Atomen und Molekülen – eine Vielzahl unterschiedlicher Materialien entstehen kann. Die Installation sieht aus wie ein riesiges Molekül, das sich ständig bewegt, reagiert und verändert.
  • Johanna Schmeers Arbeit „The Outside Inside“ untersucht die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Umwelt, Natur und Technologie. Wie können Forschung, Entwicklung und Design dazu beitragen, den Menschen nicht von der Natur getrennt, sondern als Teil der Natur zu verstehen. In neun Terrarien werden mögliche Umweltbedingungen des Jahres 2100 simuliert. Die Installation zeigt, wie Pflanzen, Pilze und Flechten aktiv ihre Umgebungen formen und revitalisieren können. Aktuelle Forschung und innovative nachhaltige Materialien machen Hoffnung, dass wir in Zukunft nachhaltiger mit unseren Rohstoffen umgehen.

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