Denkraum Technik
Q&A: Arbeiten in der virtuellen Produktion
Die Digitalisierung hat große Auswirkungen - auch auf den Arbeitsmarkt, auf Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen. Die wichtigsten Fragen - und Antworten - dazu gibt es hier.
Was bedeutet die virtuelle Produktion für Arbeitgeber*innen?
Die Arbeitgeber*innen sind nicht mehr an Standorte gebunden. Sie können ihre Mitarbeiter*innen auf der ganzen Welt suchen – ein fränkisches Unternehmen kann nun eine Designerin in Helsinki oder einen Grafiker in Kyoto engagieren. Auch kleinere Firmen haben damit nun die Chance, global zu agieren.
Wie wirkt sie sich auf Arbeitnehmer*innen aus?
Die Arbeitnehmer*innen müssen sich nun mit Kolleg*innen auf dem globalen Markt messen, die möglicherweise besser qualifiziert sind, schneller oder auch kostengünstiger arbeiten. Doch dafür sind auch die Arbeitnehmer*innen nicht mehr an einen Standort gebunden: Sie können selber entscheiden, wo, wie und wann sie arbeiten wollen, sind deutlich flexibler und selbstbestimmter.
Welchen Effekt hat das auf Arbeitnehmer*innen?
Angestellte Arbeitnehmer*innen, die ihre Arbeit nun von zu Hause erledigen können, sowie Selbstständige, die Firmen ihre spezialisierten Dienste anbieten, profitieren sehr von der Flexibilisierung. Doch es gibt auch die sogenannten Clickworker, die schlecht bezahlte Arbeit erledigen, wenig Absicherung haben.
Was sagt das Arbeitsrecht zu dem Thema?
Noch ist das Arbeitsrecht in Deutschland nicht auf Click- und Crowdworker eingestellt. Denn es kann sie nicht genau gegenüber anderen Beschäftigungsformen abgrenzen. "Es muss vielmehr je nach Gestaltung des Einzelfalls geprüft werden, ob ein Arbeitsverhältnis oder Selbstständigkeit vorliegt. Meistens werden Crowdworker keine Arbeitnehmer sein. Wo sie als Arbeitnehmer anzusehen sind, stellt sich die Folgefrage, wer eigentlich der Arbeitgeber ist", so eine Studie.
Wie kann man mit dieser Gesamtentwicklung auf dem Arbeitsmarkt umgehen?
Die Arbeitnehmer*innen müssen sich gemeinsam mit den Unternehmen und der Politik zusammensetzen und diskutieren, wie diese neue digitale und flexibilisierte Arbeitswelt aussehen soll: Welche Rechte die verschiedenen Arbeitnehmer*innen haben sollen, wie sie ausreichend abgesichert werden können. Nur dann kann die Virtualisierung unserer Arbeit zu einer echten Chance für Arbeitnehmer*innen und -geber*innen werden.