Grafik: Polygraph Design

Leihen und Teilen

Die Zeit von „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ ist für viele vorbei. Immer mehr Menschen nutzen Autos, Bücher, Kleidung oder Werkzeuge gemeinsam. Denn wie viele Bohrmaschinen braucht ein Mehrfamilienhaus und wie oft wird eigentlich die Heckenschere genutzt?

Grafik: Polygraph Design

Gemeinsam lassen sich die Dinge besser und intensiver nutzen, sie sind länger in Gebrauch und es muss weniger hergestellt werden. Gleichzeitig ist es viel leichter, Neues einmal auszuprobieren, wenn man sich das Nötige dafür einfach leihen kann. Das spart Ressourcen und ist eine Chance, endlich die Nachbar*innen besser kennenzulernen.

Projekte und Beispiele

Pumpipumpe

Mit den Stickern von „Pumpipumpe“ lassen sich Dinge einfach von Haustür zu Haustür teilen. Mit den Bildchen des Vereins aus Bern kann man am eigenen Briefkasten zeigen, welche Alltagsgegenstände man verleihen will. So wird für die Nachbar*innen sichtbar, was geborgt werden kann.

Ein Netzwerk zum Teilen in der Nachbarschaft. Foto: Pumpipumpe

Kleiderei

Mit dem Prinzip des Ausleihens lässt sich auch der eigene Kleiderschrank nachhaltig füllen. In den Läden der „Kleiderei“ in Köln und Freiburg können Kleidungsstücke ausgeliehen werden. Das Ganze funktioniert wie ein gemeinschaftlicher Kleiderschrank: Die Lieblingsstücke lassen sich beliebig lange ausleihen oder auch jederzeit flexibel tauschen. Weitere Läden, in denen Nutzer*innen für einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 29 Euro Alltagsmode leihen können, sind gerade in Planung.

Laden der „Kleiderei“ in Köln. Foto: Mona Schulzek

Share4Good

Auf der Darmstädter Online-Plattform lässt sich Vieles teilen und gleichzeitig Geld für den eigenen Verein verdienen. Denn hier können Dinge, die nicht ständig benutzt werden, gegen eine kleine Leihgebühr angeboten werden. Diese Gebühr wird dann direkt an einen Verein oder eine Initiative gespendet.

Über die Website von „Share4Good“ können Dinge getauscht werden. Foto: Share4Good

Bringhand

Eine Mitfahrgelegenheit für Möbel? Bei „Bringhand“ können private Personen oder professionelle Transporteur*innen ihre Fahrten einstellen und auf ihrer Ladefläche größere Möbelstücke oder ähnliches transportieren. So werden Leerfahrten vermieden.

Die Mitfahrgelegenheit für Gegenstände. Foto: bringhand.de

Cosum

Das Online-Netzwerk bietet Menschen die Möglichkeit, Gegenstände anzubieten oder abzuholen und sich mit anderen zu vernetzen. „Cosum“ arbeitet außerdem gerade an einer frei in der Stadt aufstellbaren „Cosum-Box“, die als Alternative für den Abfalleimer genutzt werden soll. Gegenstände, die sonst auf dem Müll landen würden, aber für andere noch einen Nutzen haben, können dort abgelegt und gefunden werden.

Der erste Prototyp einer „Cosum-Box“. Foto: Cosum

OpenBookCase

Offene Bücherschränke, in die man gelesene Bücher stellen oder aus denen man sich Bücher aussuchen kann, sind eine beliebte Methode Bücher mehrfach zu nutzen. Mit "OpenBookCase“ gibt es nun eine Website, mit der Nutzer*innen auf der ganzen Welt auf einer interaktiven Karte öffentliche Bücherregale finden können.

Öffentlicher Bücherschrank. Foto: Shutterstock.com