Foto: David von Becker

Kugelbahn 2.0

Wie funktioniert eigentlich Kreislaufwirtschaft? Die neue Re-Used-Kugelbahn zeigt es euch. Aus unserer alten Kugelbahn von 2019 haben wir eine interaktive Mitmachstation gebaut – komplett im Sinne der Nachhaltigkeit. Das Beste ist: Besucher*innen selbst können die Kugeln ins Rollen bringen, Klänge erzeugen und erleben, wie Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktioniert.

Foto: David von Becker

Wie Nachhaltigkeit und Spaß zusammenbringen? "Diese Frage stand im Mittelpunkt, als wir beschlossen, unsere alte Kugelbahn umzubauen", sagt Julia Novak vom Ausstellungsteam des Futuriums. "Wir wollten Besucher*innen nicht nur den Spaß an der Physik und Akustik einer Kugelbahn bieten, sondern zugleich die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft vermitteln."

Großteil erhalten

In der Kreislaufwirtschaft geht es darum, Ressourcen möglichst lange zu nutzen, Abfall zu minimieren und Wertstoffe wieder in den Produktionskreislauf zu bringen. "Genau dieses Prinzip haben wir angewendet. Anstatt eine neue Kugelbahn zu bauen, haben wir die bestehende Konstruktion überarbeitet und um neue, nachhaltige Komponenten erweitert", sagt Novak. Die Künstlergruppe Selbstgebaute Musik zusammen mit Initiativen aus dem Haus der Materialisierung am Alexanderplatz haben das neue Modell entwickelt.



Dabei blieb der Großteil der ursprünglichen Teile erhalten. Vieles, was neu hinzukam, stammte aus urbanen Materialbörsen oder wurde aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz gefertigt. Novak: "Indem wir wiederverwendeten und recycelten, konnten wir den Einsatz neuer Rohstoffe minimieren und Müll vermeiden. Der Umbau ist ein Paradebeispiel dafür, wie Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktioniert und welche positiven Auswirkungen sie auf die Umwelt haben kann: weniger Transportwege, geringerer Verbrauch von Primärrohstoffen, weniger CO₂-Emissionen und weniger Abfall."

Harmonisches Klangbild

An der interaktiven Station können Besucher*innen durch Muskelkraft Kugeln ins Rollen bringen. Sie drehen Kurbeln, um die Kugeln zum Startpunkt zu befördern, und lassen sie dann über die Bahn laufen. Dabei passiert die Kugel mehrere Stationen, die aus recycelten Materialien bestehen und Töne erzeugen.

In der Konstruktion finden sich etwa Fahrradteile, die von der Initiative FahrArt beigesteuert wurden, recycelte Seifendosen von Merijaan oder Flairdrums des Klangkünstlers Daniel Bormann. Wenn bis zu drei gleichzeitig gestartete Kugeln darüberrollen, erzeugen sie ein harmonisches Klangbild. "Das unterstreicht die Kooperation und den Gemeinschaftsgedanken – ein wichtiges Element der Kreislaufwirtschaft", sagt Julia Novak.